20.08.2020 Nachhaltig Gärtnern Teil 1 - Kein Gift im Beet
Jedes Jahr werden in Deutschland hunderte Tonnen von Pestiziden in Gärten verwendet, um „Ungeziefer“ wie z.B. Ameisen, Schnecken, Käfer und Blattläuse oder wildwachsende Kräuter und Moose zu entfernen. Was dabei anscheinend aber nicht bedacht wird, diese Gifte können in das Grundwasser gelangen oder sich über die Luft verteilen.
Viele dieser Mittel sind Umweltgifte, die Auswirkungen auf Mensch und Tier haben. Pestizide sind eine der häufigsten Ursachen für akute und schleichende Vergiftungen. Besonders gefährlich sind die langsamen und zeitversetzten Wirkungen von Pestiziden. Sie können das Entstehen von Krebs begünstigen, das Erbgut verändern, das Immunsystem beeinträchtigen oder Allergien auslösen.
Naturnah gestalten
Schädlinge im Garten können auch ohne Gift vertrieben werden. Eine einfache Methode ist Vielfalt im Garten. Mit Büschen, Stein- und Reisighaufen oder grünen Fassaden bietet man Igeln, Vögeln und nützlichen Insekten guten Lebensraum. Sie halten Schädlinge von deren bevorzugten Pflanzen fern und verhindern die starke Vermehrung bestimmter Kleintiere.
Natürlicher Schutz
Um Blattläuse zu vertreiben, können Sie kalte Asche über Ihr Beet streuen und Bohnenkraut in regelmäßigen Abständen zwischen die betroffenen Pflanzen setzen. Ameisen meiden stark riechende Kräuter wie Lavendel, Kerbel, Thymian und Minze. Legen Sie Lavendelblüten oder Lavendelstängel wiederholt auf Ameisenstraßen oder neben Ameisennester. Sie werden dann über kurz oder lang umsiedeln.
Schnecken mögen keinen Salbei, Knoblauch, Liebstöckel, Majoran, Bohnenkraut, Kamille und Thymian. Pflanzt man diese Arten um das Beet herum, dann hat man einen natürlichen Schutzwall. Lauch vertreibt die Möhrenfliege und Möhren vertreiben Zwiebelfliegen. Versetzt angepflanzt können sich die Pflanzen so gegenseitig helfen.